Windows 11: Vorinstallierte Microsoft-Store-Apps mit Intune entfernen

Schlankere Systeme, geringerer Pflegeaufwand, mehr Kontrolle.

Einleitung

Viele Windows-11-Installationen enthalten ab Werk zahlreiche vorinstallierte Microsoft-Store-Apps. In Unternehmensumgebungen sind diese Anwendungen häufig überflüssig, da sie keinen produktiven Mehrwert bieten und mitunter zusätzlichen Wartungs- oder Sicherheitsaufwand verursachen.
Mit Microsoft Intune steht eine zentrale Richtlinie zur Verfügung, um diese Standard-Apps gezielt zu entfernen und so ein sauberes, einheitliches Systemabbild bereitzustellen.

Entfernbare Standard-Apps

Über die neue Intune-Richtlinie können zahlreiche Microsoft-Store-Apps entfernt werden, darunter beispielsweise:

  • Microsoft Copilot
  • Microsoft Photos
  • Xbox TCUI und Xbox Gaming App
  • Windows Terminal
  • Snipping Tool
  • Notepad
  • Sticky Notes
  • Microsoft Solitaire Collection
  • Windows Media Player
  • Quick Assist
  • Paint
  • Clipchamp
  • Sound Recorder
  • Microsoft To Do
  • MSN Weather
  • Microsoft Teams
  • Microsoft News
  • Outlook for Windows
  • Windows Calculator
  • Feedback Hub
  • Windows Camera

Die Auswahl erfolgt individuell, je nach organisatorischen Anforderungen.

Voraussetzungen

Für die Nutzung der Richtlinie müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein:

  • Geräte sind in Microsoft Intune registriert (MDM-Verwaltung).
  • Geräte sind Entra ID-Joined, Hybrid Joined oder Entra ID-Registered.
  • Betriebssystemversion: Windows 11 25H2 oder höher.
  • Edition: Enterprise oder Education.
  • Multi-User-Umgebungen werden nicht unterstützt.
  • Administratorzugriff auf das Intune Admin Center ist erforderlich.

Ein Test in einer Pilotgruppe wird empfohlen, bevor die Richtlinie produktiv ausgerollt wird.

Erstellung der Richtlinie

  1. Intune Admin Center öffnen
    Zugriff über https://intune.microsoft.com/
  2. Neue Konfigurationsrichtlinie anlegen
    • Pfad: Geräte > Windows > Konfigurationsprofile
    • Option: Erstellen > Profil
    • Plattform: Windows 10 und später
    • Profiltyp: Settings catalog
  3. Profil benennen
    Beispiel: Windows - Remove Default Microsoft Store Packages from the System
  4. Einstellungen hinzufügen
    • Im Settings Picker nach Microsoft Store Packages suchen
    • Auswahl: Administrative Templates > Windows Components > App Package Deployment > Remove Default Microsoft Store Packages from the System
  5. Apps konfigurieren
    • Richtlinie aktivieren (Enabled)
    • Bei jeder App den Schalter auf True setzen, wenn sie entfernt werden soll
    • False belässt die App auf dem Gerät
  6. Zuweisungen festlegen
    • Zielgruppen oder Gerätegruppen auswählen (z. B. Testgeräte)
  7. Überprüfung und Bereitstellung
    • Einstellungen prüfen und mit Create bestätigen

Synchronisierung und Überwachung

Nach dem Erstellen der Richtlinie erfolgt die Anwendung bei der nächsten Geräte-Synchronisierung automatisch.
Eine manuelle Synchronisierung kann über die Geräteeinstellungen initiiert werden.
Der Bereitstellungsstatus lässt sich im Intune Admin Center unter
Geräte > Windows > Konfigurationsprofile > “Windows - Remove Default Microsoft Store Packages from the System” > Übersicht
einsehen.

Überprüfung auf dem Endgerät

Die erfolgreiche Entfernung kann über zwei Wege überprüft werden:

  • Startmenüprüfung: Die entfernte App ist nicht mehr auffindbar.
  • Ereignisanzeige: Unter
    Applications and Services Logs > Microsoft > Windows > AppxDeployment-Server > Operational
    finden sich entsprechende „Remove operation finished successfully“-Einträge.

Fehleranalyse und Hinweise

Problem

Mögliche Ursache

Lösung

Richtlinie wird nicht angewendet

Gerät erfüllt Anforderungen nicht

Edition, Version und Join-Status prüfen

App bleibt installiert

App ist systemrelevant oder Standard-Handler

App im Image belassen

Keine Ereigniseinträge

Policy noch nicht synchronisiert

Manuelle Synchronisierung oder Neustart

Fazit

Die Intune-Einstellung „Remove Default Microsoft Store Packages from the System“ ermöglicht die gezielte Entfernung unnötiger Standard-Apps in Windows 11-Umgebungen.
Das Ergebnis sind schlankere Systemimages, weniger Ablenkung für Endanwender und geringerer Verwaltungsaufwand für IT-Abteilungen.
Für den produktiven Einsatz empfiehlt sich ein gestuftes Vorgehen mit Pilotierung, Überwachung und anschließendem Rollout.