Microsoft hat im Oktober 2025 still und leise ein neues Feature herausgebracht: „Silent Test Call“. Es klingt unspektakulär, ist aber für viele Unternehmen ein praktisches Werkzeug.

Hierbei werden Anrufe im Hintergrund simuliert. Dies ist allerdings für den User nicht zu bemerken. Kein Pop-up, kein Ton, kein Symbol. Der Test läuft, misst die Verbindung, speichert die Daten – und fertig.

Warum das Ganze?

Teams ist für viele Organisationen ein wichtiger Baustein in der täglichen Kommunikation mit internen und externen Partnern. Dabei ist Teams auf die unterliegende Netzwerkinfrastruktur angewiesen. Das Troubleshooting von schlechter Gesprächsqualität ist dabei alles andere als einfach. Hier kommt die neue Test-Funktion zum Einsatz.

Diese läuft automatisch, rund eine Minute lang, und überprüft, ob Netzwerk, Hardware und Audio zusammenspielen. Die Idee dahinter ist, dass Probleme sichtbar werden, bevor sie auftreten.

Nur für Premium – vorerst

Die Funktion ist Teil von Teams Premium und steht zunächst für Windows- und macOS-Clients bereit. Microsoft rollt sie schrittweise aus:

ab September 2025 für Targeted Release-Tenants, weltweit dann bis Anfang Dezember.

Im Admin Center lassen sich die Tests einsehen und steuern, inklusive Zuordnung zu bestimmten Subnetzen um z.B. Filialen, große Büros oder Meetingräume mit bekannten Problemen identifizieren zu können.

Was sich daraus ergibt

Für IT-Abteilungen ist das durchaus relevant. Statt nur zu reagieren, kann die Infrastruktur kontinuierlich überprüft werden. Wenn sich etwa auffällige Werte häufen, lassen sich Engpässe erkennen, bevor das Problem durch Benutzer gemeldet wird.

Natürlich hängt der Nutzen stark von der Umsetzung ab: Wer keine klare Datenbewertung hat oder Subnetze zu weit fasst, wird wenig daraus gewinnen. Aber richtig eingesetzt kann die Funktion Supportzeiten verkürzen und die Servicequalität verbessern.

Ein paar offene Punkte

Die Lizenzpflicht schränkt den Kreis der Nutzer leider ein und auch die Interpretation der Messergebnisse erfordert technisches Verständnis. Außerdem bleibt abzuwarten, wie zuverlässig die Tests in komplexen Umgebungen funktionieren – etwa bei VPN-Nutzung oder wechselnden IP-Bereichen.

Die Richtung ist allerdings eindeutig: Microsoft setzt stärker auf proaktive Systemdiagnose. Teams wird damit nicht nur Kommunikationsplattform, sondern bringt auch Werkzeuge mit um die unterliegende Infrastruktur zu testen.

Fazit

Ein unauffälliges Update, das leicht übersehen wird, aber viel Potenzial hat. Der „Silent Test Call“ ist kein Feature, das Schlagzeilen macht – doch wer regelmäßig mit schwankender Audioqualität zu kämpfen hat, dürfte es zu schätzen wissen.