Microsoft 365 Copilot-App: Vorschau statt Bearbeitung ab September 2025

Es ist schon spannend: Eine App, die jahrelang als Alleskönner galt, wird plötzlich auf Diät gesetzt. Microsoft verändert die Copilot-App für iPhone und iPad – und zwar deutlich. Ab September 2025 kannst du dort zwar noch Dokumente öffnen und ansehen, aber nicht mehr bearbeiten. Wer schreiben, formatieren oder Tabellen anpassen will, muss künftig auf Word, Excel oder PowerPoint wechseln.

Ein kurzer Blick zurück

Die Reise dieser App ist eine kleine Geschichte für sich. Gestartet als Office-App 2019, war sie so etwas wie das Schweizer Taschenmesser: Word, Excel, PowerPoint – alles an einem Ort, inklusive OneDrive-Verknüpfung. Später wurde daraus die Microsoft 365-App, ein klarer Bruch mit der alten Office-Marke. Und seit Januar 2025 trägt sie nun stolz den Namen Copilot-App, um die Rolle der KI deutlicher zu betonen.

Was genau passiert im September?

Microsoft kündigt die Umstellung im Message Center (MC1136042) an. Dort heißt es ganz nüchtern:

  • Ab dem 15. September 2025 zeigt die Copilot-App auf iPhone und iPad nur noch Vorschauen.
  • Bearbeiten ist passé. Öffnest du eine Datei, wirst du direkt in Word, Excel oder PowerPoint weitergeleitet.
  • Banner in der App weisen darauf hin, dass du die jeweilige Einzel-App installieren sollst.
  • Neue Dokumente werden über die Copilot-App künftig nicht mehr per Vorlage erstellt, sondern per Chat mit Copilot. Das Dokument landet anschließend in der passenden Office-App.

Und falls du dich fragst: Ja, Android wird vermutlich folgen, offiziell bestätigt ist es aber noch nicht.

Warum dieser Schritt?

Microsoft verfolgt damit ein klares Ziel: Trennung von Rollen.
Copilot soll als KI-Assistent wahrgenommen werden – zum Lesen, Fragen, Kommentieren. Die klassische Bearbeitung gehört in die Einzel-Apps.

Das klingt logisch. Aber wenn man ehrlich ist, bedeutet es für viele von uns auch: weniger Komfort. Statt einer App hast du plötzlich drei oder vier. Statt „einmal tippen und loslegen“ heißt es nun öfter „App wechseln“.

Vor- und Nachteile im Überblick

Lassen Sie mich erklären:

Pluspunkte:

  • Spezial-Apps laufen meist stabiler und sind leistungsfähiger.
  • Copilot kann sich stärker auf KI-Funktionen konzentrieren.

Minuspunkte:

  • Mehr App-Wechsel, mehr Speicherverbrauch auf dem Smartphone.
  • Das bequeme „Alles-in-einer-App“-Prinzip ist Geschichte.

Was heißt das jetzt für Unternehmen?

Für private Nutzer ist das eine Umgewöhnung, für Unternehmen aber eine echte Aufgabe. Wer mobile Geräte verwaltet, muss dafür sorgen, dass Word, Excel und PowerPoint installiert und aktualisiert werden. Wer Schulungsunterlagen oder interne FAQs pflegt, sollte sie anpassen. Und wer mit Intune oder einem anderen MDM arbeitet, tut gut daran, die App-Strategie jetzt schon zu überdenken.

Ein kleines Fazit

Die Microsoft 365 Copilot-App wird ab Herbst 2025 mehr Begleiter als Werkzeug sein. Ein Navigator für Vorschauen und KI-Fragen, aber kein Editor mehr. Ob das den Arbeitsalltag erleichtert oder verkompliziert, hängt stark vom persönlichen Workflow ab. Fest steht: Microsoft setzt konsequent auf Spezialisierung und will Copilot als Marke klar von den klassischen Office-Anwendungen trennen.

Und mal ehrlich – wir alle werden uns umstellen. Die einen mit einem Schulterzucken, die anderen mit einem genervten Augenrollen. Aber spätestens beim ersten Chat mit Copilot, wenn die KI schnell die relevanten Infos aus einer dicken Excel-Tabelle zieht, denkt man sich vielleicht: Okay, ganz nutzlos ist das nicht.