Intune-Zuweisungen: Benutzergruppen vs. Gerätegruppen – einfach erklärt

Bei der Verwaltung von Geräten mit Microsoft Intune stellt sich oft die Frage:
Sollen Einstellungen einer Benutzergruppe oder einer Gerätegruppe zugewiesen werden?

Diese Entscheidung beeinflusst, wie und auf wen die Richtlinien wirken. Die folgenden Erläuterungen bieten eine einfache Orientierung.

Benutzergruppen

  • Zuweisungen an Benutzergruppen gelten für den Nutzer – unabhängig vom Gerät, an dem er sich anmeldet.
  • Wird von einem Benutzer z. B. ein Laptop und zusätzlich ein Smartphone verwendet, greifen die Richtlinien auf beiden Geräten.

Beispiele für den Einsatz von Benutzergruppen:

  • OneDrive-Konfigurationen
  • Office-Einstellungen
  • Bereitstellung bestimmter Apps
  • Zertifikate für Benutzer
  • Firmen-Shortcuts auf allen Geräten eines Nutzers

Gerätegruppen

  • Zuweisungen an Gerätegruppen gelten für das Gerät – unabhängig davon, wer es nutzt.
  • Besonders geeignet für gemeinsam genutzte Geräte oder Geräte mit klar definierter Aufgabe.

Beispiele für den Einsatz von Gerätegruppen:

  • Kiosksysteme, Scanner, Druck-PCs
  • BIOS- oder Gerätesicherheitseinstellungen (z. B. Kamera deaktivieren)
  • Gerätespezifische Konfigurationen wie Edge-Richtlinien

Entscheidungshilfe

Szenario

Empfehlung

Einstellungen sollen einem Benutzer folgen

Benutzergruppe

Geräte werden von mehreren Personen genutzt

Gerätegruppe

Gerätespezifische Sicherheitseinstellungen

Gerätegruppe

Benutzer arbeitet auf mehreren Geräten

Benutzergruppe

Kombination aus Nutzer- und Geräteeigenschaften nötig

Kombination mit Filtern

 

Kombination mit Filtern

Für feinere Steuerung können Filter verwendet werden, z. B.:

  • Nur Geräte mit bestimmtem Betriebssystemtyp
  • Ausschluss bestimmter Geräteklassen oder Plattformen

Auf diese Weise lassen sich Benutzergruppen gezielt mit Einschränkungen kombinieren, sodass z. B. bestimmte Richtlinien nur auf unternehmenseigene Geräte angewendet werden.

Technischer Hinweis zu Richtlinienverhalten

  • Manche Konfigurationen (z. B. OMA-URI oder CSP-basierte Einstellungen) verhalten sich unterschiedlich, je nachdem ob sie Benutzern oder Geräten zugewiesen wurden.
  • Beim Entfernen von Richtlinien sollte beachtet werden, dass manche Einstellungen nicht automatisch zurückgesetzt werden.

Best Practice: Alte Richtlinien nicht nur entfernen, sondern gezielt durch neue ersetzen oder „Nicht konfiguriert“ setzen.

Zusammenfassung

  • Benutzergruppen: Für Einstellungen, die dem Nutzer folgen sollen.
  • Gerätegruppen: Für Einstellungen, die dauerhaft auf dem Gerät bleiben sollen.
  • Kombinationen und Filter ermöglichen differenzierte Zuweisungen.
  • Die Wahl der richtigen Zuweisung erhöht die Übersichtlichkeit, reduziert Fehler und sorgt für konsistentes Verhalten in der Geräteverwaltung.

Diese Grundlagen helfen dabei, Microsoft Intune effizient und zielgerichtet einzusetzen – sowohl in kleinen als auch in größeren Umgebungen.