Neustarts nach Windows-Updates gehören bald der Vergangenheit an, zumindest größtenteils. Mit Hotpatching bringt Microsoft eine Funktion aus der Azure-Welt nun auch für Windows Server 2025 in hybride und On-Premises-Umgebungen. Ab dem 1. Juli 2025 wird Hotpatching als kostenpflichtiger Dienst (im Abo) allgemein verfügbar.
Auch für Windows 11 Clients ist Hotpatching seit Anfang April verfügbar. Voraussetzung sind Abonnements der Stufen E3, E5, F3 oder ein Education-Abo A3 und A5 oder eine Windows-365-Enterprise-Lizenz.
Was ist Hotpatching?
Hotpatching ermöglicht das Einspielen von Updates ohne Neustart des Systems. Der Trick: Updates werden direkt im laufenden System angewendet – der Code laufender Prozesse wird im Arbeitsspeicher aktualisiert, ganz ohne Unterbrechungen.
Vorteile auf einen Blick
Vorteil | Beschreibung |
---|---|
🔄 Keine Neustarts | Updates werden in laufende Prozesse gepatcht, ohne Server-Neustart. |
⏱️ Schnellere Updates | Kleinere Pakete, zügige Installation und zentralisierte Orchestrierung. |
🔒 Reduziertes Risiko | Kürzeres Window of Vulnerability dank sofortiger Installation. |
Patch-Zeitplan
Maximal 8 Hotpatches pro Jahr, unterbrochen von 4 sogenannten Baseline Updates, die weiterhin einen Neustart erfordern.
Art des Updates | Monate | Neustart erforderlich |
---|---|---|
Baseline-Update | Januar, April, Juli, Oktober | Ja |
Hotpatch | Alle übrigen Monate (8 pro Jahr) | Nein |
Voraussetzungen
Für den Einsatz außerhalb von Azure gelten folgende Bedingungen:
- Windows Server 2025 Standard oder Datacenter
- Verbindung über Azure Arc
- Azure Hotpatching-Abo erforderlich
In Azure selbst (z. B. IaaS, Stack, Azure Local): keine zusätzlichen Anforderungen, wenn Windows Server Datacenter: Azure Edition verwendet wird.
Kostenmodell
Aktuell ist Hotpatching noch kostenlos in der Vorschau. Ab Juli 2025 gilt:
- 1,50 USD pro vCPU/Monat
- Abrechnung monatlich, unabhängig davon, ob Hotpatch oder Basisupdate
⚠️ Wichtig: In der Vorschau registrierte Maschinen werden ab 1. Juli automatisch kostenpflichtig weitergeführt – außer, sie werden bis 30. Juni abgemeldet.
Hotpatching aktivieren
- Im Azure Portal anmelden
- Azure Update Manager öffnen
- “Machines” aufrufen und Arc-Server auswählen
- Im Bereich “Hotpatch” auf “Change” klicken
- Lizenzoption aktivieren (“I want to license…”) auswählen
- Hotpatching aktivieren und bestätigen
- Verwaltung jederzeit im Azure Portal möglich