Azure VM Kapazitätsprobleme - Ursachen und Optionen

Seit gestern kommt es in der Azure Region Germany west central zeitweise zu Kapazitätsproblemen bei virtuellen Maschinen mit AMD CPU. Dadurch ließen sich keine neuen VMs mit diesen bereitstellen, oder aus dem deallocated Status wieder hochfahren. Da solche Engpässe auch kritische und dynamisch skalierende Workloads betreffen können, ist es wichtig Vorkehrungen zu treffen, um Ausfälle zu vermeiden.

Doch was kann man in diesem konkreten Fall tun? Wie lässt sich das Risiko hier minimieren?

Option 1: Wechsel auf Intel

Der Großteil der Azure VM Größen lassen sich entweder mit AMD oder Intel CPU bereitstellen. VMs mit AMD CPU sind an dem “a” im Namen erkennen. Als Beispiel D2asV5. Dieses Shape hat auch ein Intel äquivalent. Die D2sV5. Beide verfügen über 2 vCPUs und 8 GiB Arbeitsspeicher. Auch sonstige Features sind identisch. Der einzige Unterschied ist im Preis zu sehen. Während die AMD Variante bei 125,74€ im Monat zusehen ist, liegt die gleiche Größe mit Intel Hardware bei 132,80€.

*Preise aus dem Azure-Kalkulator stand 26. Mai.2025

💡 Tool-Tipp: Zum Vergleich von VMs empfehle ich Cloudprice. Dort lässt sich mithilfe diverser Filtereinstellung die ideale alternative VM finden.

Option 2: Vorbeugung durch Azure capacity reservations (ACR)

Azure capacity reservations bieten die Möglichkeit, sich Kapazitäten für Ressourcen in einer Region zu sichern. Egal ob diese im Moment aktiv sind oder nicht. Gerade für kritische Workloads in Regionen mit knappen Ressourcen ist die Evaluierung zur Nutzung von ACR’s wichtig.

Der entspricht exakt der zugrundeliegenden VM. Das ist ideal für 24/7 Workloads mit planbarer Auslastung. ACR’s lassen sich auch mit reserved instances zur Kosteneinsparung kombinieren.

Besonderheit Azure Virtual Desktop (AVD)

Dynamische Workloads wie AVD, wo z. B. in einer nicht persistenten VDI-Umgebung täglich mehrmals VMs bereitgestellt und gelöscht oder hoch- und heruntergefahren werden, kann dies zu Problemen bei den Nutzenden führen, wenn keine Kapazität vorhanden ist. Hier können Tools zur Automatisierung Abhilfe verschaffen. Das AVD Automatisierungstool Hydra bietet die Möglichkeit, alternative VM Größen zu konfigurieren. Dabei erkennt die Hydra, wenn eine VM aufgrund von Kapazitäten nicht mehr bereitgestellt werden kann und stellt automatisiert auf die angegebene Alternative um. Das könnte im heutigen Fall bei einer Umgebung mit AMD VMs ein Intel Shape sein.

Fazit

Kapazitätsprobleme sind zwar kein tägliches Problem, können aber durchaus auftreten und kritische Systeme beeinträchtigen. Insbesondere bei beliebten Regionen. Umso wichtiger ist es, sich diesem Risiko bewusst zu sein und dementsprechende Maßnahmen zur Vorbeugung zu treffen.

Zum Schluss lässt sich daher nur sagen:

“In der Cloud regnet’s nicht – aber wer keine Kapazität reserviert, steht trotzdem im Nassen.”